Im „War for Talents“ müssen sich Unternehmen einiges einfallen lassen, um bei der Generation Z punkten zu können. Mobile Recruiting wird dabei immer wichtiger.
Die jungen Bewerber, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind, haben von klein auf Kontakt mit den neuesten Technologien. Somit erstaunt es nicht, dass die „Digital Natives“ – wie sie auch genannt werden – Smartphones, Apps und Co. auch beim Thema Jobsuche und Bewerbung verwenden wollen. Hier kommt das Mobile Recruiting ins Spiel. Die Generation Z nutzt zur Stellensuche mehr als alle anderen Generationen das Smartphone oder Tablet. Das zeigt die 18. „Recruiting Trends“-Studie 2020 des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Erlangen-Nürnberg sowie des Karriereportals Monster. Befragt nach den Präferenzen bei Bewerbungen, äußert die Generation Z als einzige mehrheitlich die mobile Variante (53,5 Prozent). Die traditionelle Bewerbung befürworten lediglich 46,5 Prozent von ihnen.
Tablets und Smartphones bevorzugt
Generell nimmt die Zahl derer ab, die im Privatleben häufig ein Endgerät mit Tastatur nutzen: Waren das 2018 noch 78,1 Prozent der Studienteilnehmer, sind es 2019 fast 20 Prozent weniger.
Ganz deutlich zeigt sich dies bei der Generation Z. Nur knapp die Hälfte der Kandidaten nutzt noch häufig Endgeräte mit einer Tastatur im Privatleben. Suchen die „Digital Natives“ nach Stellen, tun sie dies viel häufiger am Tablet oder Smartphone als andere Generationen – egal ob Zuhause, am Arbeitsplatz oder unterwegs. Genutzt werden dabei oft Suchmaschinen wie Google (jeder Zweite) oder Internet-Stellenbörsen (jeder Zweite bis Dritte). Weitere Kanäle sind Schüler-, Praktikanten- und Studierendenprogramme. Ebenso helfen ihnen Events und Empfehlungen von Bekannten bei der Jobsuche.
Bewerben „on the go“
Startet die Gen Z den Bewerbungsprozess, tut sie dies deutlich öfter unterwegs – verglichen mit anderen Generationen. 60,5 Prozent der befragten Kandidaten der Generation Z geben an, wenn sie unterwegs sind, auf dem Smartphone nach offenen Stellen zu suchen, knapp 30 Prozent nutzen das Tablet. Infolgedessen bewirbt sich die junge Generation auch deutlich häufiger mobil „on the go“: 37,4 Prozent tun dies direkt vom Smartphone, 28,4 Prozent vom Tablet.
Die Möglichkeit des Bewerbens zwischen Tür und Angel findet großen Zuspruch bei den „Digital Natives“. Sie sind als Individualisten verschrien, die es nicht an einem Ort hält. Bewerben, wo immer und wann immer sie wollen, kommt ihnen somit sehr gelegen. Ein weiterer positiver Effekt: Mobile Bewerbungen sind effizient und Zeit sparend – ganz im Sinne der Gen Z. Je schneller der Bewerbungsprozess funktioniert, desto besser. Allerdings müssen Firmen auf der Hut sein. Da „Digital Natives“ wie beschrieben Effizienz schätzen, sind sie auch kritisch und schnell ungeduldig. Jeder vierte Bewerber der jungen Generation unterbricht die laufende Jobsuche, wenn auf einem mobilen Endgerät Probleme bei der Darstellung auftreten.
Hat die Generation Z einen neuen Job gefunden, zeigt sie sich nicht besonders loyal gegenüber Arbeitgebern und ist im Durchschnitt häufiger auf Jobsuche als alle anderen Generationen.
Oft auf Jobsuche
Hat die Generation Z einen neuen Job gefunden, zeigt sie sich nicht besonders loyal gegenüber Arbeitgebern und ist im Durchschnitt häufiger auf Jobsuche als alle anderen Generationen.
„Für diese Generation ist es eher üblich zu gehen, sobald es unangenehm wird“,
weiß der Generationenforscher Rüdiger Maas. Zudem ist die Gen Z sehr von Social Media geprägt. „In den sozialen Netzwerken vergleichen sie sich ständig mit Gleichaltrigen. Das heißt für das Arbeitsleben aber auch, dass sie eher nach einem vermeintlich tollen Job suchen, über den sie viel posten können und der ihnen möglichst viele Likes beschert“, erklärt Maas. Wer öfter nach Stellen Ausschau hält und somit häufiger Bewerbungen erstellt, ist zwangsläufig an schnellen und direkten Methoden interessiert – teilweise auch über Social Media. Daher kommt das Mobile Recruiting der Generation Z sehr entgegen.
Blick in die Zukunft
Firmen sind gefordert, ihre Recruiting-Strategien entsprechend auszurichten. Ein Umdenken setzt zumindest bei den Top-1000-Unternehmen ein, die in der Studie befragt wurden. 87,5 Prozent geben an, dass sie in Zukunft Mobile Recruiting anbieten müssen, weil die nachfolgenden Generationen, darunter die Generation Z, nur noch mobile Endgeräte besitzen werden. Dabei sollten die Recruiting-Prozesse für Handy und Tablet optimiert und vereinfacht werden. Ebenso wichtig ist die Ausweitung von Social-Media-Kanälen und die Möglichkeit einer „One-Click-Bewerbung“, bei der zum Beispiel einfach aufs XING- oder LinkedIn-Profil verlinkt wird.
Über Viola Klingspohn
Viola Klingspohn ist ausgebildete Redakteurin (Volontariat) und Diplom-Designerin (FH). Sie hat in Zeitungsredaktionen gearbeitet und ein Familienmagazin redaktionell betreut. Seit 2011 ist sie freiberuflich tätig in den Bereichen Grafikdesign und Textkommunikation.
Author: Jeremy Miller
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